Drei zufällig ausgewählte Gedichte aus dem Opus

Der Tag

Ein Tag bricht an. Er ist schon da.
Sein Anbeginn ist ein Fauxpas.
Soll ich ihn etwa ignorieren,
Und meinen Job spontan quittieren.

Ich mache diesen Tag, wie immer, langsam kalt
Mit widerwilliger und trotziger Gewalt.
Ich wart' darauf, dass er einfach aufhört
Und dass er insbesond're nachts mich nicht mehr stört.

Gehört der Tag zu mir? Gehöre ich zu ihm?
Dann ist die Lage noch prekärer, richtig richtig schlimm.
Ich möchte diese Bürde nicht alleine auf mich nehmen.
Ich werde irgendwas dagegen unternehmen.

Ein Stein im Herzen

Steckt ein Stein in deinem Herzen,
Schmeiß ihn ruhig aus dem Fenster.
Dabei kann das Fenster platzen:
Besser als sich an der Brust zu kratzen.

Selbstmitleid

Die gnadenlose Sonne brennt im Herzen.
Ich stelle auf den Boden eine Kerze.
Und lasse mich auf jenen nieder,
Gedrückt vom inneren Gewitter.

Der Alltag wird sich meiner einvernehmen,
Wenn ich sofort selbst nichts dagegen unternehme.
Ich schlitze meinen Magen auf
Und mache meinen Körper auf.

Rasch reiße ich mein Herz hinaus
Es kommt mir vor wie eine kleine Maus.
Es schlägt in meinen Händen hilflos.
Es kämpft mit allen Kräften… und doch sinnlos.

Ich wollte mich von diesem Stückchen Fleisch entbinden,
Um auf diese Weise meine Ruhe doch zu finden.
Es betet um die Gnade, blutet, weint.
Ich stecke es, gerührt, zurück. Wir sind erneut vereint.